
VORSICHT MIT DEM TIMUR KO CHOP
Schon mal nepalesisch gegessen? 60 Nordwalder kamen im Rahmen der Fairen Woche am Mittwochabend in den Genuss. Und Familie Khadka, die das Mahl gezaubert hatte, erklärte sogar, wo man Timur ko chop herbekommt.
„Wir essen das zu Hause genau so“, sagt Kiran Khadka und fügt lächelnd an: „Aber wir nehmen etwas mehr von dem Scharfen.“ Das Scharfe heißt Timur ko chop, kommt aus den Bergen Nepals und ist eine feurige Gewürzmischung. Die perfekte Ergänzung zu dem üppigen Mahl , welches die Nordwalder Familie Khadka am Mittwochabend anlässlich der Fairen Woche gekocht hatte.
Das Eine-Welt-Café war rappelvoll, 60 Hungrige blickten erwartungsvoll auf Mona Khadka. Die älteste Tochter der Familie stellte das Menü vor. Zur Vorspeise Linsensuppe, danach Spinat in Knoblauch-Olivenölsauce, Hähnchen mit Curry und vieles mehr. „Dazu gibt es nepalesisches Brot. Das ist ähnlich wie Chips, nur viel leckerer“, so die kurzweilige Einführung der Studentin. Wenn ihr Vater Kiran, der 1991 aus Nepal einwanderte, in zwei Wochen nach Kathmandu fliegt, muss er unbedingt Gewürze mitbringen. „Die gibt es nur in Nepal und unseren Vorrat haben wir komplett verarbeitet. Zu Hause ist nichts mehr“, so Mona Khadka.
Ihre Schwester Anuta und ihre Mutter Durga, die zusammen mit Vater und Schwester zwei Tage lang gekocht hatten, servierten dann die Köstlichkeiten – und ernteten nach den ersten Geschmacksproben euphorischen Applaus.
„Ernährung heute wie morgen?“ Mit dieser Frage beschäftigt sich die Podiumsdiskussion im Rahmen der Fairen Woche am heutigen Freitag (23. September) um 19 Uhr im Saal des Altenzentrums, Emsdettener Straße 35.Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Guido Ritter, bekannt als „Vorkoster“ aus dem WDR-Fernsehen, beschäftigt sich mit alternativen Formen der Ernährung. Er wird Insekten als mögliche Alternative zu Fleisch als Eiweißlieferant vorstellen – auch als Kostprobe für die Zuhörer vor Ort. Mit ihm diskutieren Dr. Waltraud Ruland, stellvertretende Leiterin der Landwirtschaftskammer NRW, Thomas Hidding, Fleischermeister, Elisabeth Höfker und Ingrid Kiepe, Ernährungsberaterinnen (DGE). Die Landjugend bietet den Gästen Würstchen vom Grill an. Der Eintritt ist frei.
Das Dinner veranstalteten sie in Kooperation mit dem Förderverein Bispinghof , wie Ruth Ueter vom Arbeitskreis Faire Woche erklärte. „Wir haben aber nur geschnibbelt“, sagte Manfred Hellenkamp. Das Kochen überließ er den Khadkas, die die Spenden der Gäste diesmal nicht für ihre Stiftung (www.janak-khadka.de) einsetzen, sondern der Fairen Woche zur Verfügung stellen. So oder so war es für den guten Zweck – und ziemlich lecker obendrein.